In Deutschland hat die schwarz-gelbe Regierung von Angela Merkel ihre Absicht bekräftigt, die aktuell 4.500 deutschen Soldaten in Afghanistan vor Ort zu lassen. Der Bundestag hat am 3.12. der Verlängerung des sogenannten ISAF-Mandats um ein Jahr zugestimmt. Hillary Clinton soll schon Anfang November gegenüber Merkel den Wunsch geäußert haben, dass Deutschland weitere 2.000 bis 2.500 Soldaten schickt. Dann wären 7.000 deutsche Soldaten in Afghanistan im Einsatz.
Eine überwältigende Mehrheit der deutschen Bevölkerung lehnt den Einsatz deutscher Soldaten am Hindukusch ab und fordert ihren Abzug aus Afghanistan.
Die Ablehnung wird noch verstärkt durch die Lügen der Bundesregierungen über die kriegerische Bombardierung der Tanklaster mit den zahlreichen Menschenopfern, die auf Veranlassung eines deutschen Offiziers erfolgte. Der damals verantwortliche Verteidigungsminister Jung sah sich nun zum Rücktritt gezwungen. Eine Veröffentlichung der Wahrheit über dieses Kriegsverbrechen hätte das politische Fortleben von Merkel als Kanzlerin einer neuen Regierung mit Sicherheit torpediert.
Der neue Verteidigungsminister zu Guttenberg und weitere politische Verantwortlichen wagen es, für eine offene deutsche Kriegsführung in die Offensive zu gehen. Sie missachten den demokratischen Mehrheitswillen des deutschen Bevölkerung.
Sie brechen mit dem Schwur des deutschen Volkes nach Weltkrieg und Faschismus:
„Nie wieder Krieg! Nie wieder Einsatz deutscher Soldaten auf fremdem Boden!“
Und sie brechen das Verbot und die Ächtung einer deutschen Kriegsführung durch das Grundgesetz, in dem jener Schwur sich Ausdruck verschaffen konnte.
Die Partei- und Fraktionsführung der SPD handelt mit ihrem Festhalten an dem Kriegseinsatz in Afghanistan und der entsprechenden Unterstützung für die schwarz-gelbe Regierung nicht nur gegen die Mehrheit der Bevölkerung sondern auch gegen die große Mehrheit der SPD-Mitglieder.
Die ArbeitnehmerInnen, die Jugend brauchen eine Wende in der SPD-Politik, ihre Entscheidung für das Nein zum Einsatz deutscher Soldaten im Ausland, auf fremdem Boden, dafür die offene Kriegspolitik der schwarz-gelben Regierung zu stoppen!
Unsere Unterstützung gehört voll und ganz den 11 SPD – Abgeordneten im Bundestag, die gegen die Verlängerung des Afghanistan-Einsatzes gestimmt haben. Als SozialdemokratInnen und GewerkschafterInnen wenden wir uns an Euch, lasst uns gemeinsam die Kampagne führen:
– für den sofortigen Rückzug aller deut-schen Soldaten aus Afghanistan.
– für den Rücktritt der Regierung Merkel, die den Krieg in Afghanistan unter der Lüge führt, es sei kein Krieg, bis hin zur Vertuschung eines „Kriegsverbrechens“.
Lasst uns den Kampf für die Verpflichtung der SPD aufnehmen, gemeinsam mit den DGB-Gewerkchaften für den Widerstand gegen den Kriegseinsatz in Afghanistan zu mobilisieren.
Engagieren wir uns dafür in der „Initiative GewerkschafterInnen und SozialdemokratInnen sagen Nein zum Krieg“ (siehe Anhang „US Afghanistan 12-2009„).
Michael Altmann